Europa-Union kritisiert Frankreich

Die überparteiliche Europa-Union Deutschland (EUD) verfolgt mit Sorge die Reformpläne der französischen Regierung für das Fremdsprachenangebot an den französischen Mittelschulen. Konkret wird diskutiert, ab 2016 an den Collèges bilinguale Klassen und Europaklassen mit starkem Fremdsprachenangebot abzuschaffen. Die Reform könnte das sprachliche Fundament der deutsch-französischen Beziehungen ernsthaft gefährden, befürchtet die größte Bürgerinitiative für Europa in Deutschland.

Sowohl die deutsch-französischen Städtepartnerschaften als auch der Austausch im Rahmen des deutsch-französischen Jugendwerkes würde unter dem Vorhaben der Bildungsministerin leiden. Die Europa-Union Deutschland unterstützt daher die Initiative der deutsch-französischen Parlamentariergruppe in der französischen Nationalversammlung, das Projekt zu stoppen. In einem zusammenwachsenden Europa muss die Sprachkompetenz weiter ausgebaut werden. Schon 2008 forderte die Europa-Union, eine stärkere Förderung und Verbreitung der Mehrsprachigkeit und des bilingualen Unterrichts in Europa.

Der 60. Bundeskongress der Europa-Union Deutschland tage am 25. und 26. April im bayerischen Memmingen. Die rund 200 Delegierten befassten sich mit dem Europäischen Jahr für Entwicklung 2015, der Europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik sowie den Themen Frieden und Sicherheit in Europa. Auf dem Programm standen außerdem die Neuwahlen des Präsidiums.